日独経済日記

日独間の架け橋となることを目指しています

20220903 円安をピンチからチャンスに

<Japanese>

 

日米金利差の拡大再開を機に、ドル円レートが24年ぶりとなる140円台にまで上昇してきました。チャートテクニカル的には1998年8月につけた147円63銭を一度は試しに行く可能性が高そうに見えます。「円安は日本経済にマイナスであり、政府日銀の無策は許せない」という主張が再び目立ってきていますが、円安のマイナス面だけをことさらに強調し、プラス面を無視する乱暴な主張であることが多いように思います。

 

世界経済減速で輸出(ドル建てシェア約半分)の伸びが鈍い中、エネルギー価格高騰のため輸入(ドル建てシェア約7割)が急増した結果、最近は月1兆円超の貿易赤字が続いています。本来円安で書き入れ時を迎えるべきインバウンドは、コロナの影響でほとんど止まったままになっています(コロナ前の2019年の月270万人に対し、足元15万人)。2.6%と久しぶりに日銀のターゲットを上回ったインフレは、実質所得の低下を通じて家計を圧迫しています。確かに円安のマイナス面は目に見えやすく、実感を伴っています。しかし、日本が有する411兆円(2021年末)もの対外純資産(2位のドイツ316兆円を大きく上回る)とそこから得られる利子・配当が、円建てで大きく増加していることを忘れてはいけません。

 

まだまだ内需が弱く、生鮮食品とエネルギーを除くインフレ率が+1.2%しかない日本で、通貨防衛のためだけに利上げするということの方がはるかに危険かつ有害でしょう。今日本がなすべきことは、利上げや円買い介入などではなく、サプライチェーンの国内回帰、インバウンド再開、高品質の日本食・日本酒などの世界への売り込み、脱化石燃料の推進ではないかと考えます。




<English>

 

The resumption of the widening interest rate gap between the U.S. and Japan has led the USD/JPY rate to the 140-yen level for the first time in 24 years. Chart-technically speaking, it looks likely that the USD/JPY will test the 147.63 yen recorded in August 1998. Criticism like "a weak yen is negative for the Japanese economy and the inaction of the government and the Bank of Japan is unacceptable" is intensifying again, but it seems to me that this is often a one-sided argument that emphasizes only the negative aspects of a weak yen while ignoring the positives.

 

While exports (approximately half of them are dollar-denominated) have been sluggish due to the global economic slowdown, imports (approximately 70% of them are dollar-denominated) have surged due to soaring energy prices, resulting in a recent monthly trade deficit of over 1 trillion yen. Inbound, which should have enjoyed a boom due to the weak yen, has been almost at a standstill due to Corona (150,000 people per month now compared to 2.7 million in 2019 before Corona). 2.6% inflation, above the BOJ's 2% target for the first time in a while, is depressing households through lower real incomes. Certainly, the negative side of the yen's depreciation is easily seen and felt. However, we should not forget that Japan has 411 trillion yen (as of the end of 2021) of net external assets (much higher than Germany's 316 trillion yen, the second largest) and the interest and dividends earned from these assets have increased significantly in yen terms.

 

In Japan, where domestic demand is still weak and inflation is only +1.2% excluding fresh food and energy, it would be far more dangerous and harmful to raise interest rates just to defend the currency. What Japan needs to do now is not to raise interest rates or intervene to buy the yen, but to bring the supply chain back to Japan, resume inbound tourism, sell high-quality Japanese food and sake to the rest of the world, and promote the shift away from fossil fuels.



<German>

 

Die erneute Ausweitung des Zinsgefälles zwischen den USA und Japan hat den USD/JPY-Kurs zum ersten Mal seit 24 Jahren auf die Marke von 140 Yen geführt. Aus charttechnischer Sicht ist es wahrscheinlich, dass der USD/JPY-Kurs den Wert von 147,63 Yen vom August 1998 testen wird. Kritiken wie "ein schwacher Yen ist negativ für die japanische Wirtschaft und die Untätigkeit der Regierung und der Bank von Japan ist inakzeptabel" werden wieder lauter, aber mir scheint, dass es sich dabei oft um ein einseitiges Argument handelt, das nur die negativen Aspekte eines schwachen Yen hervorhebt, während die positiven Aspekte ignoriert werden.

 

Während die Exporte (die etwa zur Hälfte auf den Dollar lauten) aufgrund der weltweiten Konjunkturabschwächung nur schleppend vorankommen, sind die Importe (die zu etwa 70 % auf den Dollar lauten) aufgrund der steigenden Energiepreise sprunghaft angestiegen, was in jüngster Zeit zu einem monatlichen Handelsdefizit von über 1 Billion Yen führte. Der Inbound, der aufgrund des schwachen Yen eigentlich einen Boom erleben sollte, ist aufgrund von Corona fast zum Erliegen gekommen (150.000 Besucher pro Monat jetzt gegenüber 2,7 Millionen vor Corona/2019). Die Inflation von 2,6 %, die zum ersten Mal seit langem über dem 2%-Ziel der BOJ liegt, drückt die Haushalte durch niedrigere Realeinkommen. Sicherlich ist die negative Seite der Yen-Abwertung leicht zu sehen und zu spüren. Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass Japan über ein Nettoauslandsvermögen von 411 Billionen Yen (Stand Ende 2021) verfügt (viel mehr als Deutschland mit 316 Billionen Yen, dem zweitgrößten Land) und dass die Zinsen und Dividenden aus diesen Vermögenswerten in Yen deutlich gestiegen sind.

 

In Japan, wo die Inlandsnachfrage nach wie vor schwach ist und die Inflation (ohne frische Lebensmittel und Energie) nur +1,2 % beträgt, wäre es weitaus gefährlicher und schädlicher, die Zinssätze zu erhöhen, nur um die Währung zu verteidigen. Was Japan jetzt tun muss, ist nicht, die Zinsen zu erhöhen oder den Yen zu kaufen, sondern die Lieferkette wieder nach Japan zu bringen, den Einreiseverkehr wieder aufzunehmen, hochwertige japanische Lebensmittel und Sake an den Rest der Welt zu verkaufen und die Abkehr von fossilen Brennstoffen zu fördern.